Tag-07
Heute stand die Königsetappe unserer Reise auf dem Programm: 960 Kilometer von Whitefish in Montana nach Buffalo/Wyoming. Wir starteten um 08.00 Uhr und steuerten den nächsten Starbucks an, der Frühstückskaffee durfte nicht fehlen. Dann ging es weiter durch zunächst waldiges, hügeliges und bergiges Gelände, sehr fein und abwechslungsreich. Wir fuhren gefühlte 60 Meilen den Glacier Nationalpark entlang und kamen dann in immer kahlere Gegenden, bis eigentlich nichts mehr da war; Keine Bäume, keine Büsche, keine Gebäude, nur Prärie, eine Straße, fallweise Pferde und häufiger jene Tiere, die in unseren Breiten bunt sind und mit Schokolade in Zusammenhang gebracht werden. Das zog sich durch beinahe fast ganz Montana so dahin. Mittagessen in Great Falls, mitten im Nirgendwo, bei einem Arbys. Den kann man in Zukunft getrost auslassen. Dann tanken und weiterfahren. Schließlich kamen wir zum Big Horn, ein unter den historisch ein wenig Bewanderten geschichtsträchtiger Ort, denn am Little Big Horn wurde die 7. Kavallerie unter General Custer von Sitting Bull und seinen Kriegern vernichtend geschlagen, einschließlich Skalpierung des massakrierten Generals Custer. Damit waren seine Ambitionen auf das Präsidentenamt auch erledigt. Es gibt dort eine Art Gedenkstätte, die wir besuchen wollten, doch leider war die Zufahrt gesperrt, weil am Mittwoch geschlossen ist. Wer kommt auf so eine Idee? Immer offen, nur Mittwoch zu???? So begnügten wir uns mit einem Foto bei der Zufahrt, wo wenigstens draufstand, was wir besuchen wollten. Weiter ging es, durch das Reservat der Crow-Indianer über die Grenze nach Wyoming. Dort ist genau an der Grenze der Bundesstaaten ein neuer Asphalt auf dem Highway aufgetragen, wahrscheinlich, um es den Nachbarn zu zeigen. Nach der nächsten Kurve war die Straße jedoch in einem noch mieseren Zustand, als wir es in ganz Montana erlebt haben. Dann, kurz vor Buffalo, die nächste Chance auf einen kulturhistorischen Ausflug: Fort Phil Kearny war angekündigt und wir fuhren hin. Auch das war ein Reinfall, denn von diesem an sich recht bekannten Fort, das den Bozeman Trail sichern sollte, stehen nur noch ein paar vermoderte Palisaden, was uns veranlasste, schnell wieder das Weite zu suchen. 10 Minuten später waren wir in Buffalo und schafften es mit den letzten Tropfen Benzin zur erstbesten Tankstelle. Unsere Tankanzeige meinte, wir schaffen es noch 4 Meilen weit, unseren Tank hatten wir also ziemlich ausgezuzelt. Wir bezogen unser Zimmer und dann ging es über die Straße zum Bozeman Trail Steak House. Andis Abendessen war köstlich, das von Jörg völlig geschmacklos. Also blieben wir nicht lange und beschlossen den Abend in unserem Hotel mit College Football, einem Schluck Whisky und einem Schlückchen Bier. Gute Nacht, Österreich!

