Tag-09
Wieder einmal hatten wir einen Reisetag am Programm. Wir fuhren 860 Kilometer von Sioux Falls/South Dakota nach Peoria in Illinois. Eine durch und durch eher fade Fahrt ohne irgendwelche Highlights, außer vielleicht, dass uns ein Fahrer aus Florida in der Kolonne rechts überholen wollte und sich beim dritten Versuch reingezwängt hat, wobei es da um Millimeter ging, dass wir keinen Blechschaden hatten. Eine Minute später waren wir wieder vorne, dann hat er uns noch mehrere Kilometer lang verfolgt, bis er dann langsam zurückgefallen ist und wir ihn aus den Augen verloren haben. So ein Komiker. Sonst war eigentlich die siebeneinhalb Stunden Fahrerei nichts los, keine Sehenswürdigkeiten auf der Strecke, keine berauschende Landschaft, was uns aufgefallen ist, war die Tatsache, dass sich im Vergleich zum Westen, also Washington, Oregon, Montana und Wyoming, der Straßenzustand kontinuierlich verschlechtert hat, dass viel mehr Reifenreste, vornehmlich von LKW-Reifen, auf und neben der Straße lagen und dass wir offenbar auf dem Weg in wärmere Gefilde sind, denn immer wieder wählten Rehe, Waschbären und sonstiges Getier aller Art die Pannenstreifen rechts und links neben den Fahrbahnen als (letzte) Ruhestätte oder um sich ein wenig auszurasten. Warum die keiner wegräumt, ist auch ein großes Rätsel, aber vielleicht kommen sie damit auch einfach nicht nach, weil sich die Viecherln so gerne auf einer Interstate aufhalten. Jedenfalls kamen wir gut im Hotel an, hatten aber Schwierigkeiten, ins WLAN einzusteigen, weil dafür der Familienname von Jörg erforderlich war und wir 10 Minuten brauchten, bis wir draufkamen, dass sie ihn heimlich umbenannt haben, nämlich in J RG K STINGER. Wie beklopft kann man eigentlich sein? Wir nutzten unsere fröhliche Stimmung, um ins Casino zu gehen und um im dortigen Restaurant einen kleinen Imbiss einzunehmen, bevor wir den Abend so, wie immer, am Zimmer beendeten.

